Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT, Acceptance and Commitment Therapy) ist eine moderne Form der Verhaltenstherapie, die darauf abzielt, Menschen zu helfen, ein erfüllteres und sinnvolles Leben zu führen, indem sie sich ihren inneren Erfahrungen gegenüber offener und akzeptierender verhalten und gleichzeitig ihr Verhalten auf ihre persönlichen Werte ausrichten.
Grundprinzipien der ACT:
1. Akzeptanz:
Statt unangenehme Gedanken, Gefühle und Empfindungen zu vermeiden oder zu unterdrücken, wird in der ACT ein Ansatz der radikalen Akzeptanz verfolgt. Es geht darum, diese inneren Erfahrungen anzuerkennen und zu akzeptieren, ohne sie ändern zu wollen.
2. Kognitive Defusion:
Dies bedeutet, sich von belastenden Gedanken zu distanzieren, anstatt sich mit ihnen zu identifizieren. In der ACT lernt man, Gedanken als einfache mentale Ereignisse zu sehen, ohne ihnen übermäßigen Glauben zu schenken.
3. Achtsamkeit:
Achtsamkeit ist eine Kernkomponente der ACT und bedeutet, den gegenwärtigen Moment bewusst und ohne Urteil wahrzunehmen. Dies hilft, sich von vergangenen oder zukünftigen Sorgen zu lösen und mehr im Hier und Jetzt zu leben.
4. Selbst als Kontext:
Anstatt das Selbst als fest und unveränderlich zu betrachten, lehrt ACT, dass das „Selbst“ eher der Beobachter unserer Erfahrungen ist. Dies schafft eine Distanz zu problematischen Gedanken und Gefühlen.
5. Werte:
ACT hilft Menschen, ihre tiefsten Werte zu identifizieren und diese als Grundlage für ihr Handeln zu nutzen. Dabei geht es um das, was wirklich wichtig ist und was das Leben lebenswert macht.
6. Verpflichtetes Handeln:
Basierend auf den eigenen Werten geht es darum, konkrete, zielgerichtete Handlungen zu unternehmen. Auch wenn schwierige Gefühle auftreten, soll man sich den Werten entsprechend verhalten.
Diese Flexibilität befähigt uns, trotz schwieriger innerer Erfahrungen nach unseren Werten zu leben, was zu einem erfüllteren und authentischeren Leben führen kann.
ACT wird bei einer Vielzahl von psychischen Problemen eingesetzt, darunter Depressionen, Angststörungen, chronische Schmerzen, Traumatisierung und Stress.