Praxis MHM

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Kurz & Knapp

„Alltägliches aus unserem Alltag“. Hier finden Sie kurz gefasste Artikel z. B. zu Belastungen oder Stresserlebnissen, die uns im Alltag begegnen können oder zu speziellen psychischen Themen rund um das Thema psychische Gesundheit.

Alle hier aufgeführten Artikel und Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine rechtsverbindliche Auskunft dar. Auch ersetzen sie weder eine Diagnose oder eine ärztliche– oder psychotherapeutische Behandlung.

Standort meiner psychotherapeutischen Tätigkeit.

Liebe Klientinnen, liebe Klienten, es freut mich, Sie in meiner Praxis für psychische Gesundheit & Prävention in der                               Ahrstraße 15 (Platz an der Linde) 53474 Bad Neuenahr (Stadtmitte – Fußgängerzone) begrüßen zu dürfen.

Dozententätigkeit

Ich freue mich, im Lehrauftrag als Dozent in der renommierten Paracelsus Heilpraktikerschule tätig zu sein. Dort gebe ich Kurse und Workshops zum Sokratischen Dialog, der als Grundlage zum therapeutischen Handwerkskasten gehört, zu den Grundlagen der EFT-Klopfakupressur und zur allgemeinen Bewältigung bei Prüfungsbelastungen oder Prüfungsähnlichen Situation. Einen neuen Workshop werde ich im neuen Jahr über die Grundlagen der Schematherapie anbieten können.

Alltägliches aus unserem Alltag
„Und dann ist mir der Kragen geplatzt“

Ist ihnen das schon mal passiert? Das sie selbst oder jemand anderes die Kontrolle über ihr/sein Verhalten verloren hat. Ein Stil, der gar nicht so recht zu einem oder demjenigen passt. Da taucht die Frage auf, was hat mich/ihn dazu getrieben, so zu reagieren.

Hierzu mal ein Beispiel. Sie befinden sich in einem Baumarkt und bekommen mit, wie sich ein Angestellter laut, erregt und unangebracht gegenüber einem Kunden verhält.

Was war passiert? Max Muster ist Verkäufer bei besagtem Baumarkt und fährt morgens normalerweise mit dem Zug zur Arbeit. Jedoch muss er auf sein Auto umsteigen, weil der Zug ausfällt. Gehetzt ins Auto steigend stellt er mit Blick auf die Tankuhr fest, dass diese bereits auf Reserve steht. Als er nach dem Betanken zahlen will, hat er nicht genügend Bargeld dabei und muss mit Kreditkarte zahlen. Dann hält ihn noch ein dichter Straßenverkauf auf, sodass er 30 Minuten später zur Arbeit erscheint. Durch das bisher erlebte und den verspäteten Arbeitsbeginn ist er genervt, kurz angebunden, was die Stimmung im betrieblichen Umfeld zusätzlich belastet. Das Fass zum Überlaufen bringt dann ein Kunde, der zwar eine berechtigte Reklamation hat, diese aber scharf vorbringt. Max reagiert darauf heftig, er ist verärgert, fühlt sich persönlich angegriffen, fuchtelt mit den Armen und redet laut.

Zunächst kann ein solches Verhalten von den unterschiedlichsten Alltagsgeschehnissen abhängen. Solche Einflussfaktoren auf ein Verhalten sind gebunden an der Wahrnehmung, dem Empfinden, der Bewertung, dem Denken, der Motivation, persönlicher Lebensumstände, soziales Umfeld, der Kulturabhängigkeit und den biografischen Merkmalen.

Wenn wir Max so erleben, könnten wir ihn wahrscheinlich als unhöflich und unangenehm empfinden. Kennt man jedoch die Geschehnisse vom Morgen, würden einige gewiss das Verhalten nachvollziehen, indes andere Max trotzdem ein unprofessionelles Verhalten vorwerfen.

Da Max (wie wir alle) eine äußere und innere Wirklichkeit hat, bleibt uns meist das innere verborgen. Beide sind jedoch eng miteinander verbunden, da das, was wir wahrnehmen, durch Sprache oder Gestik zum Ausdruck kommt. Um genau dies zu ergründen, hat sich die Psychologie zur Aufgabe gemacht, also das, was wir fühlen, empfinden, denken und wie sich dies nach außen hin als Reaktion äußert.

Was beeinflusst nun unser Verhalten mit welchen Folgen, wie die Reaktion in unserem Beispiel. Wobei es bewusste oder unbewusste innere Prozesse gibt. So kann das Auftreten gegenüber dem Kunden nicht als bewusstes Handeln angesehen werden. Seine Emotionen konnte Max nicht mehr „steuern“ und die Emotionalität (Verärgerung) hat die Überhand gewonnen. In unserem Beispiel ist es die Folge von mehreren Ereignissen, die zu dieser Reaktion mit dem Kunden geführt hat.

Mit dem Hintergrund, was Max vorher erlebte, kann man vielleicht besser nachvollziehen, wie er sich fühlte und was er im Moment verspürte, als der Kunde scharf reklamierte. Auch die Frage, ob er im Moment des Reklamierens einen freien Zugang zu seinen Gedanken hatte. Hier liefen viele Prozesse im Verborgenen ab, die äußerlich nicht wahrnehmbar oder nur teilweise wahrnehmbar waren und sich im Verhalten von Max äußerten. Wie im Beispiel können es auch unbewusste Prozesse sein, die zeitverzögert zum Verhalten führen, diese jedoch von Max nicht bewusst empfunden und somit auch mitgeteilt werden können, weil es auch für ihn selbst verborgen war.

Was hätte er tun können, damit es nicht zu diesem Ausbruch kommt, passiert ihm das häufig, welche Einflüsse belasten ihn noch, wie sieht sein Umgang mit Stressoren aus, gibt es besondere Auslöser für ihn, welchen Hintergrund spielen biologische, psychologische und soziale Faktoren usw. All das sind weiterführende Fragen, die uns zu einer ganzheitlichen Betrachtung führen.

Angenommen wir Fragen Max, weshalb er gegenüber dem Kunden die Kontrolle verloren hat, würde er wahrscheinlich das Verhalten des Kunden als überzogen und persönlich übergriffig anführen. Erst während des Gespräches kämen nach und nach die Ereignisse vom Morgen als weitere Faktoren hinzu. Was könnte Max nun tun, damit ihm dies künftig nicht mehr passieren wird.

Achtsamkeitstraining kann in solchen Momenten helfen, sich der Situation bewusst zu werden. Der Zugausfall, der leere Tank, das Verkehrsaufkommen usw. Was denke ich darüber (ausgerechnet jetzt), was fühle ich (Stress), was spüre ich (Ärger) und welche Körperreaktion (Herzklopfen, Schwitzen) löst es in mir aus. Durch Achtsamkeit im Hier und Jetzt habe ich die Möglichkeit, mich davon zu Distanzieren und mein Verhalten besser zu kontrollieren.

Eine andere Alternative ist das Einüben von Entspannungstechniken. Diese unterstützen mich dabei erst gar nicht in den Stresskreislauf hineinzugeraten. Damit sind auch solche kleine Übungen gemeint, die ich jederzeit im Alltag anwenden kann.

Gleiches gilt auch für das Resilienztraining. Das Erlernen und erweitern der persönlichen Resilienz hilft, um auf Stressoren gelassener und ausgeglichener künftig zu reagieren.

Ich freue mich auf Sie.
Mit besten Grüßen Michael Marciniak

Mittlerweile liegen die Psychischen Erkrankungen, gemessen an den Arbeitsunfähigkeitstagen in Deutschland mit 19 % auf Platz 2 (Stand 2021). Durch Stress ausgelöste Erkrankungen gehören heute zu den weltweit schwerwiegendsten Krankheitsbildern. Burn-out gehört dazu und wurde in der Definition (ICD-11 Internationalen Klassifikation der Erkrankungen WHO) als Folge von chronischem Stress nur im beruflichen Zusammenhang und nicht bezogen auf andere Lebensbereiche als Folge der am Arbeitsplatz von chronischem Stress, der nicht erfolgreich bewältigt wurde, Gefühle der Energieerschöpfung, erhöhte geistige Distanz zur Arbeit oder Gefühlen oder Zynismus, Ineffektivität und Mangel an Leistung definiert. Zusammengefasst kann man sagen, dass der Zustand, in dem man sich befindet, geprägt ist von einer körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung. Der Einstieg beginnt eher mit unauffälligen Frühsymptomen und endet in völliger Arbeitsunfähigkeit.

Warum die Diagnose Burn-out ausschließlich in Folge arbeitsbedingtem chronischem Stress gestellt wird, soll wohl der Anerkennung als Berufskrankheit geschuldet sein. Selbstverständlich können die Symptome eines Burn-out auch infolge anderer chronischer stressbedingter Lebensumstände auftreten.

Diverse Phasenmodelle unterscheiden verschiedene Entwicklungsstadien, wobei die Symptomatik nicht einheitlich beschrieben wird. Dieses Phänomen wurde erst mal im Jahre 1974 von dem amerikanischen Psychotherapeuten Herbert J. Freudenberg beschrieben und damals als Problem von in Sozialberufen tätigen Menschen angesehen. Die Burn-out-Phasen nach Freudenberger von 1 – 12 stellen eine Orientierung dar.

Kurz zum 12 Phasenmodell nach H. J. Freudenberg

Sie beginnen mit dem Zwang, sich zu beweisen, ein verstärkter Einsatz, um Aufgaben zu erledigen. In der nächsten Phase folgt eine Vernachlässigung eigener Bedürfnisse, dann Verdrängung von Konflikten, eine Umdeutung von Werten, die dann eine verstärkte Verleugnung von Problemen zur Folge hat. Das führt zum Rückzug, deutliche Verhaltensänderung, die in der Folge mit dem Verlust der Identität einhergeht. Es folgt eine innere Leere, Depression und all das mündet dann im Burn-out Syndrom. Dabei können sich Phasen überlappen oder werden übersprungen.

Beruflicher Stress ist für die Diagnose Burn-out verantwortlich. Als die Hauptbelastungen am Arbeitsplatz werden das erhöhte Arbeitsaufkommen, Termindruck, Unterbrechungen/Störungen, Informationsflut, schlechte Arbeitsplatzbedingungen, eingeengte Arbeitsvorgaben, schlechte Stimmung usw. genannt.

Fragebögen, Auskunft über den Krankheitsverlauf und Selbstauskunftsbögen unterstützen mich bei der Frage, ob ich in einem Burn-out stecke. Doch nicht immer steckt ein Burn-out dahinter. Ebenso können psychosomatische Erkrankungen oder Angsterkrankung ähnliche Symptome, aber auch Medikamente Beschwerden wie Müdigkeit und Erschöpfung auslösen. Leicht kann eine depressive Episode durchaus mit einem Burn-out verwechselt werden. Diese entspringt einer endogenen Ursache, also eine Neurotransmitterstörung, die keine psychische Ursache hat. Burn-out entsteht schleichend und hat sowohl körperliche als auch psychische Symptome aufgrund von Dauerstress. Doch besteht ein Burn-out bereits seit einiger Zeit, lässt sich ebenso wie bei einer Depression ein Ungleichgewicht im Neurotransmitterhaushalt nachweisen. Bei einer Depression wird nicht ein Dauerstressor als Ursache angenommen. Sie kann eine reaktive Ursache oder aus einem gestörten Transmitterhaushalt herrühren. Somit kann eine Depression entstehen, ohne dass vorher großartig viel Stress war.

Was beide gemeinsam haben, sind Symptome wie Schlafstörungen, Interessenlosigkeit, sozialer Rückzug, Konzentrationsstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, verminderte Antrieb und Stimmung. Dieses Grundmuster tritt allerdings auch bei vielen anderen psychischen Erkrankungen auf, sodass es sich hier um eine vereinfachte Hypothese handelt. Daher ist die Verwechslungsgefahr sehr hoch. Im Anfangsstadium eines Burn-out sind dagegen schon körperliche Symptome (verändertes Blutbild, Schwächung der Nebenniere usw.) der Störung zu erkennen.

Ein typischer Verdachtsgrund für Burn-out ist die Nutzung von Glaubenssätzen. Denn Stress lässt diese Glaubenssätze auferstehen und treibt den Betroffenen weiter in das Dilemma hinein. Sie machen ihn quasi kaputt. Solche Glaubenssätze entstehen aus Äußerungen, Vorhaltungen oder Mahnungen, die wir aus der Kindheit kennen. Typische Sätze aus dieser früheren Zeit sind „wer nicht hören will, muss fühlen“, „du wirst mir noch mal dankbar sein“, „du solltest Dich was schämen“ usw. Sie behalten ihre Gültigkeit, sind faktisch unumkehrbar, unumstößlich in ihrer Bedeutung für den Betroffenen. Keiner dieser Sätze drückt eine Anerkennung oder Wertschätzung aus und kann zum Verlust des Selbstwertgefühls und zu den für Burn-out typischen Symptombildungen führen.

Was kann ich den nun tun, um aus einem Burn-out wieder rauszukommen. Am besten ist es, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Das bedeutet Prävention, um Erschöpfung und stressbedingte Belastung vorzubeugen.

Je nach Verlauf können Entspannungstechniken, Achtsamkeitstraining, gesunde Lebensführung, Resilienztraining und Umstellung der persönlichen Erwartungen und Ansprüche ein wieder zurück ermöglichen. Bei manifesten psychischen Störungen ist eine Psychotherapie zur Behandlung notwendig. Dabei kommen Verhaltenstherapie, Schematherapie, tiefenpsychologische Verfahren, Achtsamkeitstherapie, Gruppentherapie sowie Körpertherapie und auch Medikamente zum Einsatz. Bei besonders schweren Fällen ist ein stationärer Aufenthalt unumgänglich.

Ich freue mich auf Sie.

Mit besten Grüßen Michael Marciniak

Wer von einer Depression betroffen ist, hat nicht nur mit den Symptomen, die ihn belasten, zu tun, sondern auch mit der Stigmatisierung aus seinem sozialen Umfeld. Sprüche wie „Du lässt dich aber auch hängen“, „Das ist doch nicht so schlimm“, „Mein Gott, du bist auch ständig am Jammern“ und „Deine Probleme möchte ich haben „ usw. sind nur einige, die man zuhören bekommt. Besonders hilfreich ist „Sei froh, das geht wieder vorbei“. Solche Sprüche sind weder hilfreich und können den Betroffenen nur noch weiter in die Depression drängen. Wer dies öfters hört, hinterfragt sich womöglich, ob vielleicht nicht doch was Wahres daran ist. Es können dann Selbstzweifel aufkommen, Frustration, sozialer Rückzug, Gedanken der Minderwertigkeit usw.

Dabei hat die Depressivität viele Gesichter. So treten diese mit dem Gefühl von Energieverlust, vermindertem Interesse und Selbstwertgefühl, Müdigkeit, Schlafstörungen, Grübeln, Konzentrationsproblemen, Gewichtsschwankungen, Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen oder dem Verlust an Freude am Leben teilzunehmen auf, um nur einige der Symptome zu nennen.

Die Diagnosekriterien unterscheiden eine leichte, mittlere und schwere Depression, wobei noch bei der leichten und mittleren, diese mit und ohne somatische Symptome und bei einer schweren Depression mit und ohne psychotische Störungen auftreten kann. Ebenso kann die Depression sich mit einer manischen Episode abwechseln. Sie tritt auch als sogenannte Winterdepression (Saisonale), Wochenbettdepression, Altersdepression, agitierte Depression bis hin zur Pseudodepression usw. auf. Sie zählt zu den häufigsten psychischen Störungen und kann jeden unabhängig dem Lebensalter treffen. So ist die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens eine Depression zu erleiden für     12 % der Männer und bis zu 26 % der Frauen gegeben. Jedes Jahr erkranken etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer Depression.

Die Auslöser sind vielfältig wie Stressoren, belastende Ereignisse, soziale Faktoren, berufliche Belastungen, Medikamente, körperliche Erkrankungen, Anfälligkeit, Krisen oder genetisch bedingt usw. Ebenso können sich depressive Symptome mit anderen Erkrankungen entwickeln oder gar überlappen. In Zusammenhang mit Angststörungen, Panikstörungen, Zwängen, posttraumatische Belastungsstörungen, Essstörungen, Substanzmissbrauch oder hirnorganischen Störungen. Dabei spielen die Botenstoffe in unserem Gehirn eine Rolle. Daher werden sogenannte Antidepressiva, die eben auf diese Botenstoffe Einfluss nehmen, neben einer Psychotherapie verschrieben.

Leider erkennen die Betroffenen meist erst spät, dass sie krank sind. Stülpen sich eine Maske über, um irgendwie zu funktionieren und denken, es ist ja nur vorübergehend. Bedauerlicherweise kann eine Depression auch chronisch werden. Betroffen leiden dann ununterbrochen an den depressiven Symptomen, die auch schwächer ausgeprägt sein können und daher in der Form nicht häufig erkannt werden.

Allen gemeinsam ist, dass die Depression die Lebensqualität und sozialen Beziehungen beeinträchtigt und zu weiteren Erkrankungen wie Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen oder Essstörungen führen kann.

Daher ist es ratsam, sich frühzeitig an einen Arzt zu wenden, um bei der Diagnose einer Depression sich in eine  Behandlung zu begeben. Parallel dazu sind auch Selbsthilfegruppen hilfreich.

Ich freue mich auf Sie.

Mit besten Grüßen Michael Marciniak

Demnächst erwartet Sie hier ein neuer Beitrag. 

Ich freue mich auf Sie.

Mit besten Grüßen Michael Marciniak

 

Mitglied im Verband für

Klopfakupressur e.V.

 

 

 

Mitglied im Verband freier

Psychotherapeuten,

Heilpraktiker für Psychotherapie

und Psychologischer Berater e.V.

Schweigepflicht

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